Modul 15 “Kind´s Sucht Familien ”

Fall Sarah

Sie selbst arbeiten als Erzieherin im Haus der Jugend in einer Kleinstadt. Samstags bieten sie eine erlebnispädagogische Maßnahme an. Sarah hat sich schon früh angemeldet, kommt aber sehr unregelmäßig und meist mit Verspätung. Im Gespräch mit Sarah erfahren Sie folgendes:

Sarah ist Frühaufsteherin. Ihr Wecker klingelt um 05:30 h. Nach dem Aufstehen wird zuerst einmal die Küche aufgeräumt. Meistens kocht Sarah das Mittagessen schon vor. Dann richtet Sarah das Frühstück und die Pausenbrote. Anschließend weckt sie Henry (9) und Jonas (4) und hilf ihnen beim Anziehen. Sind alle fertig, bringt sie Henry in die Schule und Jonas in den Kindergarten.

Sarah ist 12 Jahre alt. Ihre Mutter ist Alkoholikerin.

Der Vater hat nach einer Insolvenz kurz vor der Geburt des 3.Kindes Selbstmord begangen. Die Mutter musste anschließend das Haus mit den Kindern verlassen. Sie lebt nun mit den Kindern in einer Mietwohnung, erhält nur wenig Rente und Halbwaisenrente für die Kinder.

Beobachtungen des Rollenspiels / Skulptur

Rolle Heldin (Sarah)

– Hat das Gefühl ihre Mutter wäre ein Kind

– Übernimmt die Mutterrolle für ihre Geschwister

– Muss mit 12 Jahren sehr erwachsen sein -> mit 12 Jahren ist man noch ein Kind

– Keine Zeit den Verlust des Vaters zu verarbeiten, da sie beschäftig ist die Verantwortung ihrer Mutter zu übernehmen

– Gibt sich einen Teil der Schuld

– Überforderung z.B. mit der Schule

Mutter

– Könnte Gewissensbisse habe -> Traurigkeit -> trinkt dadurch mehr

– Genervt von ihren Kindern – Benötigt eine Therapie

Stilles Kind

– Versteht es nicht

– Ich darf nicht auffallen, darüber spricht man nicht

– Traurig über den Verlust des Vaters und über die gesamte Situation

Clown

– Vernachlässigung, bekommt wenig Aufmerksamkeit

-> Heldin kümmert sich um Mutter, Mutter nicht in der Lage Aufmerksamkeit/Zuneigung zu geben und

stilles Kind hat sich zurückgezogen

– Überspielt verschiedene Sachen :

Der tote Vater: – Überforderung mit der ganzen Situation, wollte aus der Situation austeigen, hat keine Hilfsangebote bekommen oder nicht angenommen

Wie könnte das Jugendamt auf die Familie aufmerksam werden bzw. beginnen, Hilfemaßnahmen zu ergreifen?

– Schule informiert Jugendamt

– Nachbarn

– Oder wegen Selbstmord des Vaters gibt das Jugendamt es an die Schule weiter, damit dieses aufmerksamer wird

Schlussfolgerung – Liegt hier Kindeswohlgefährdung vor?

– JA Alkoholsucht -> Kindeswohlgefährdung liegt vor, ein Familienmitglied hat auch Selbstmord begangen

Hilfemaßnahmen: Teil stationär (Tagesgruppe) und Vollstationär (Wohnheim)

Kindeswohlgefährdung vorzubeugen wäre, wenn die Mutter keine Alkoholsucht hätte, sondern vielleicht finanzielle Schwierigkeiten hätte und überfordert mit der Erziehung wäre.

– Hilfemaßnahmen: SPF

a) Prüfen Sie, ob hier Kindeswohlgefährdung droht, und begründen Sie Ihre Aussage!

b) Prüfen Sie, ob Handlungsbedarf besteht! Was würden Sie als zukünftige Erzieherin/ Erzieher unternehmen?

Bericht: W. Kasel

Fotos – Galerie: Netzwerkveranstaltung in Daun